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Die Bewerbung

Anschreiben, Lebenslauf und vieles mehr

Aufbau deiner Bewerbungsunterlagen

Die Bewerbung ist der erste Schritt des Auswahlverfahrens um einen Ausbildungsplatz. Anhand deiner Bewerbungsunterlagen treffen die Personalverantwortlichen ihre Entscheidung: Eignet sich die Bewerberin oder der Bewerber für die angebotene Ausbildung?

Das gehört in deine Bewerbung

Um einen positiven Eindruck zu vermitteln, sollte die Bewerbung formal und inhaltlich tadellos sein und die Qualifikation und Motivation des Bewerbers zeigen. Am besten, du lässt sie von jemandem, der Ahnung von Bewerbungen hat oder sich bereits erfolgreich beworben hat gegenlesen - denn vier Augen sehen bekanntermaßen mehr als zwei und die eigenen Fehlerchen übersieht man schnell mal. Deine Bewerbungsunterlagen sollten unbedingt aus diesen drei Teilen bestehen:

  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Zeugnisse

Zeugnisse und Bescheinigungen

Zeugnisse und Bescheinigungen zeigen deinem zukünftigen Arbeitgeber, welche Qualifikationen du wirklich besitzt. Sie bescheinigen deine Angaben im Anschreiben und im Lebenslauf. Die Personalverantwortlichen bekommen so ein objektives Bild von dir.

Diese Anlagen solltest du mitschicken:

  • Abschlusszeugnis oder die zwei letzten Schulzeugnisse
  • Arbeitszeugnisse/Praktikumsnachweise
  • Empfehlungsschreiben
  • Zertifikate (Sprachkurse oder Lehrgänge)
  • Bescheinigung über Ehrenämter
  • falls verlangt, ein Gesundheitszeugnis oder polizeiliches Führungszeugnis

Alle Dokumente sollten nicht gelocht und ausschließlich einseitig beschrieben sein. Klarsichthüllen brauchst du keine. Ebenfalls unerwünscht sind Eselsohren, Flecken und natürlich Rechtschreibfehler.

Wer möchte, kann seiner Bewerbung noch ein Deckblatt, wahlweise mit einem Inhaltsverzeichnis, sowie ein Motivationsschreiben beilegen. Falls du dich dafür entscheidest, der Bewerbung ein Foto beizufügen, kommt es auf das Deckblatt oder auf den Lebenslauf.

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Das Anschreiben

Das Anschreiben ist das Herzstück der Bewerbung und kommt bei den Unterlagen ganz nach vorne. Es muss fehlerfrei geschrieben sein, sollte den Umfang von einer DIN-A4-Seite nicht überschreiten und bestimmte formale Anforderungen erfüllen.

1. Der Briefkopf

  • Du beginnst links oben mit dem Absender, also mit deinem vollständigen Namen und deiner Adresse.
  • Darunter folgt der Adressat, also Name und Anschrift des Unternehmens. Prüfe genau, ob die Firmierung vollständig ist (z.B. GmbH oder GbR). Ist ein zuständiger Mitarbeiter bekannt – oft ist dieser in der Stellenanzeige oder auf der Website des Unternehmens angegeben – muss auch dieser vermerkt werden.
  • Eine Zeile unter dem Adressaten notierst du rechtsbündig den Ort und das Datum des Anschreibens.
  • Wenige Zeilen darunter folgt linksbündig und in Fettdruck deine Betreffzeile.

2. Die Begrüßung

Ist ein konkreter Ansprechpartner bekannt, wird dieser auch direkt genannt. Solltest du selbst auf telefonische Nachfrage keinen Ansprechpartner herausfinden, lautet deine Begrüßung: Sehr geehrte Damen und Herren, …

3. Die Einleitung

Du erklärst kurz, wie du auf das Stellenangebot aufmerksam geworden bist und warum du dich auf diese Stelle bewirbst.

Hat im Vorfeld ein Telefonat stattgefunden, weil du dich nach einem Ansprechpartner erkundigen oder herausfinden wolltest, ob die angebotene Stelle bereits vergeben ist, solltest du unbedingt einleitend darauf aufmerksam machen, zum Beispiel indem du schreibst: „Vielen Dank für das freundliche Telefonat am Montagvormittag. Wie bereits besprochen, bin ich über Ihre Internetseite auf Ihr Ausbildungsangebot aufmerksam geworden.“

4. Die Erklärung

Du begründest, warum genau dieses Stellenangebot UND dieses Unternehmen für dich so reizvoll sind. Du solltest überzeugend darstellen, welche Fähigkeiten und Motivationen du für diesen Beruf mitbringst. Keine falsche Bescheidenheit! Denn nun gilt es zu erläutern, warum ausgerechnet du der geeignete Azubi in spe bist!

5. Die Verabschiedung

Abschließend solltest du immer um eine Einladung zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch bitten. Eine Zeile darunter folgt nochmals dein Name und deine handschriftliche Signatur (die du bei einer Online-Bewerbung einscannst oder ggf. in kursiver Schreibschrift hinzufügst).

Achtung bei Mustervorlagen für dein Anschreiben! Sie sollten vor allem als Ideengeber dienen und nicht blind kopiert werden. Achte beim Anschreiben auf die individuelle Note.

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Der Lebenslauf

Der Lebenslauf gibt dem Personalverantwortlichen einen klaren Überblick über deine Kompetenzen, Fähigkeiten, Erfahrungen und bisherige Ausbildungsschritte. Er liegt bei den Bewerbungsunterlagen hinter dem Anschreiben und sollte sehr übersichtlich gestaltet sein.

1. Der Kopf

Du beginnst oben mit der Überschrift: Lebenslauf. Linksbündig darunter folgen deine Kontaktdaten mit Name, Familienstand (z.B. ledig), Anschrift, Telefonnummer(n) und E-Mail-Adresse. Dem neuen Gleichbehandlungsgesetz zufolge müssen keine Angaben zu Alter, Familienstand, Kindern und Religion gemacht werden. Auch ein Bewerbungsfoto darf, rechtlich gesehen, nicht vom Arbeitgeber gefordert werden.

2. Das Bewerbungsfoto

Falls du deinen Bewerbungsunterlagen freiwillig ein Foto beifügen möchtest, wähle ein qualitativ gutes und seriöses Bild aus. Es empfiehlt sich, professionelle Bewerbungsfotos von einem Fotografen erstellen zu lassen. Der kann dir auch die entsprechenden Tipps geben, wie du dich auf dem Bild präsentierst: Freundlich, aber nicht albern. Aufgeweckt, aber nicht überdreht. Seriös und kompetent, aber nicht eingebildet. Wähle ordentliche Kleidung und eine nette Frisur und dann bitte lächeln!

3. Dein Bildungsweg

Der Lebenslauf wird nicht in vollständigen Sätzen formuliert, sondern tabellarisch aufgebaut – und zwar rückwärts in der Zeitfolge. Das bedeutet, dass oben dein aktuellster Abschluss zu lesen ist. Nenne darunter die Schulen, die du davor besucht hast - eine Nennung der Grundschule ist jedoch nicht nötig.

4. Praktische Erfahrungen

Solltest du bereits Erfahrungen in der Arbeitswelt gesammelt haben – prima! Falls nicht – auch kein Problem. Denn es zählen auch andere außerschulische Aktivitäten, die berufsvorbereitenden Charakter besitzen.

5. Kenntnisse und besondere Fähigkeiten

Muttersprache, verhandlungssicher, fließend, sehr gute Kenntnisse, gute Kenntnisse, Grundkenntnisse. So lauten die Einstufungen für Fremdsprachenkenntnisse. „Muttersprache“ ist dann relevant, solltest du dich auf eine Stelle in einem ausländischen Unternehmen bewerben. Längst nicht mehr wegzudenken ist der Umgang mit Computern. Von Vorteil ist jegliche Fähigkeit, die speziell für das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, relevant ist.

6. Hobbies und Interessen

Was dich bewegt und was dich begeistert, fügt dem Ganzen eine persönliche Note hinzu. Und das ist nicht zu unterschätzen! Mache dich interessant. Je nach angestrebtem Berufsweg ist zum Beispiel das Interesse an Medien oder fremden Kulturen eine gute Möglichkeit, besondere Interessen zu betonen. Deine sportlichen Aktivitäten solltest du nennen, denn sie sind ein Indiz für Teamfähigkeit, Ausdauer sowie Ehrgeiz. Ehrenämter sowie soziales Engagement solltest du auf jeden Fall erwähnen.

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Versand deiner Bewerbung

Per Post, Mail oder über ein Online-Formular – es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Bewerbung zu versenden. Häufig verrät die Stellenanzeige oder die Internetseite des Unternehmens die gewünschte Form der Bewerbung. Worauf es im Einzelnen ankommt, erfährst du hier.

Deine Bewerbung per Post

Bei der Auswahl der passenden Bewerbungsmappe wirst du im Fachhandel richtig beraten. Achte darauf, dass:

  • sich die Unterlagen gut durchblättern lassen.
  • sich die Dokumente leicht herausnehmen und wieder einheften lassen.
  • die Mappe in standardisierte Umschläge und Büroablagen passt.

Manche Branchen legen Wert auf eine schlichtere Form, andere wiederum erwarten eine individuelle Gestaltung. Achte auf eine ausreichende Frankierung und adressiere den Umschlag an den richtigen Ansprechpartner des Unternehmens. Vergiss deine eigene Absenderadresse nicht.

Deine Bewerbung per E-Mail

Inhaltlich sind Bewerbungen per Post und per E-Mail identisch. Nur formell gibt es kleine Unterschiede:

  • Die Unterschrift auf deinem Anschreiben scannst du ein oder du wählst eine passende Schriftart im Schreibschriftstil und setzt sie kursiv.
  • Dein Foto verschickst du als einzelnen Anhang oder du setzt das Bild in das Dokument „Lebenslauf“.
  • Damit Text- und Bildinhalte beim Öffnen nicht falsch dargestellt werden, wandelst du Word-Dokumente in das PDF-Format und fügst sie der E-Mail als Anhang bei.
  • Deine Dokumente sollten die Dateigröße von 4-5 MB nicht überschreiten.
  • In der E-Mail formulierst du dein Anliegen in knappen, aber höflichen Worten.
  • Achte zusätzlich auf eine seriöse E-Mail-Adresse: timoscholz@mail.com statt partyanimal33@chaos.com verwenden – sonst landet deine Bewerbung womöglich im Spamordner.

Deine Bewerbung per Online-Formular

Wenn ein Unternehmen diese Form der Bewerbung vorgesehen hat, stellt es das entsprechende Formular auf der Firmenwebseite bereit. Nachdem du dich auf der Seite registriert hast, füllst du das Formular Schritt für Schritt aus. Halte also alle wichtigen Daten parat. Auch hier ist sehr wichtig, dass du Tippfehler vermeidest.

Der richtige Bewerbungszeitpunkt

Der beste Zeitpunkt für die Bewerbung ist ein Jahr vor dem Schulabschluss. Sobald du das Versetzungszeugnis in die Abschlussklasse in den Händen hältst, solltest du dich bewerben.

Vor allem große Unternehmen, Banken, Versicherungen und Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst besetzen ihre Ausbildungsplätze frühzeitig.

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Wie präsentiere ich mich im Internet?

Du hast alle Tipps beachtet und eine vollständige und aussagekräftige Bewerbung erstellt. Bevor du deine Unterlagen an den Ausbildungsbetrieb schickst, solltest du unbedingt noch eine Sache prüfen: das Internet. Denn Google, Facebook, Instagram und Konsorten könnten auf dem Weg zu deiner Traum-Ausbildung zu fiesen Stolpersteinen werden.

Google

Mache den Test und googele deinen Namen. Was immer du über dich im Internet findest, wird auch dein potentieller Arbeitgeber über dich in Erfahrung bringen. Das Googeln der Bewerber gehört heutzutage bei vielen Personalverantwortlichen zum Auswahlverfahren. Prüfe deswegen die Suchergebnisse genau – nicht nur auf der ersten Seite, sondern auch ein paar Seiten weiter. Vergiss nicht die Bildersuche!

Findest du Einträge, die deine Bewerbung negativ beeinflussen könnten:
… dann solltest du dich schnell um deren Löschung bemühen. Dazu kannst du bei Google einen „Antrag auf Entfernen von Suchergebnissen nach europäischem Datenschutzrecht“ stellen. Du solltest jedoch wissen, dass Google dann nicht den Eintrag selbst löscht, sondern nur die personenbezogenen Sucheinträge ändert. Wer also nach deinem Namen sucht, wird diesen Eintrag nach der Löschung nicht mehr unter den Suchergebnissen angezeigt bekommen. Übrigens gilt das „Recht auf Vergessen“ auch bei anderen Suchmaschinen wie Bing oder Yahoo.

Möchtest du, dass ein oder mehrere Einträge zu deiner Person ganz gelöscht werden?
… dann musst du dich direkt an die Betreiber der jeweiligen Seiten wenden. Schreibe ihnen am besten eine nette E-Mail, in der du um die Löschung bittest. In der Regel reagieren die Betreiber der Seiten zügig und löschen die Inhalte. Sollte aber niemand auf deine Anfrage reagieren oder sich gar weigern, den Eintrag zu löschen, kannst du deine Ansprüche mit Hilfe eines Anwaltes durchsetzen.

Soziale Netzwerke

Um sich ein möglichst vollständiges Bild von den Bewerbern zu machen, sichten die Personaler nach den Bewerbungsunterlagen ebenfalls deren Social-Media-Profile. Facebook, Twitter und Instagram gehören für viele zum Leben einfach dazu. Hier werden persönliche Gedanken, spannende und weniger spannende Aktivitäten und private Bilder gezeigt und geteilt. Aber nicht alle Informationen sollten öffentlich preisgegeben werden. Prüfe vor dem Abschicken deiner Bewerbung sehr genau die Privatsphäre-Einstellungen. Sind deine Profile für alle sichtbar oder nur für deine Freunde? Welche Informationen werden gezeigt, wenn man zum Beispiel bei Facebook deinen Namen eingibt? Stelle fest, ob du auf Fotos von Freunden verlinkt bist.

Möchtest du aber, dass deine Profile auch von Fremden eingesehen werden können?
… dann zeige dich hier von deine besten Seite. Sortiere Fotos und Kommentare aus, die dir bei der Bewerbung schaden könnten und wähle ein Profilbild, auf dem du gut zu erkennen bist und freundlich lächelst. Nutze die Sozialen Netzwerke für dich – mit den richtigen Beiträgen und Bildern sind sie eine gute Ergänzung für deine Bewerbung.

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